„Jede große Reise beginnt mit einem kleinen Schritt.“

Scheinfrei und auf dem Weg zu neuen Herausforderungen.

Vor 5 Jahren habe ich meine Schullaufbahn mit meinem Abitur beendet. 12 Jahre lang hat man daraufhin gearbeitet. Trotzdem war das Abitur bis dahin eine der stressigsten aber auch schönsten Zeiten.

Nie hat man seinen Eltern geglaubt, dass man es genießen soll, da es viel zu schnell vergeht. Plötzlich hört man seinen Namen, geht auf eine Bühne und erhält sein Zeugnis, welches diesen Abschnitt offiziell beendet.

Doch blickte ich damals voller Freude in die Zukunft. Schließlich begann nun die Studienzeit – in einer anderen Stadt, in einer eigenen Wohnung und mit ganz neuen Menschen. Doch zu der Freude mischt sich damals auch etwas Angst, denn man war auch ganz auf sich allein gestellt.

Nun 5 Jahre später bin ich offiziell „scheinfrei“ und beende somit das typische Studium. Scheinfrei bedeutet in der Medizin, dass man alle Kurse und Klausuren erfolgreich besucht hat und nun das schriftliche Staatsexamen bestreiten kann. Danach geht es dann ins Praktische Jahr, in dem man das erste Mal richtig arbeitet, bevor man mit dem mündlichen Staatsexamen sein Studium schließlich komplett beendet.

Es ist erstaunlich, wie schnell diese Zeit verging. Zu Beginn schien dies Alles weit in der Zukunft zu liegen und man hatte erst einmal das schöne Studentenleben vor sich. Doch wieder einmal im Leben vergehen die schönsten Zeiten am schnellsten.

Das Studium ist eine Zeit, die ich nicht missen möchte. Nicht nur aufgrund der akademischen Ausbildung und dem zukünftigen beruflichen Werdegang, den man sich damit ebnet. Vor allem wegen all den tollen Erlebnissen, Momenten und Menschen, die man kennen lernt und die einem soviel lehren und entgegenbringen. Ich bin undenklich dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, diesen Abschnitt meines Lebens zu erleben.

Zwar war nicht immer Alles positiv und es gab viele Momente, die mich zuerst einmal total überfordert haben. Man kannte Vieles noch nicht und wusste nicht, wie man damit umgehen sollte. Doch am Ende hat man immer einen Weg, eine Lösung gefunden und ist mehr Wissen und Erfahrung heraus gegangen.

Es gab auch einfach wunderschöne Momente. Momente, die einem für immer im Gedächtnis bleiben. Momente, die das Leben lebenswert machen. Momente, die diese Zeit so einzigartig machen. Momente, die man nicht in Worte fassen kann, sondern die einfach im Kopf weiterleben.

Doch die guten, wie auch die schlechten Momente, habe ich mit Menschen erlebt, die in mein Leben getreten sind und es bereichert haben. In den letzten Jahren habe ich Menschen gefunden und es haben sich Freundschaften entwickelt, die mich absolut glücklich machen. Diese Menschen kennen und akzeptieren mich so wie ich bin. Diese Menschen haben immer ein offenes Ohr für mich. Diese Menschen kennen mich in meinen guten und in meinen schlechten Zeiten. Wir haben zusammen gefeiert, gelernt und gebangt, ob es denn auch wirklich zum Bestehen gereicht hat. Bis hierher haben wir es geschafft und ich bin mir sicher, auch wenn jeder seinen eigenen Weg geht, werden wir uns nicht aus den Augen verlieren. Danke, dass es euch gibt und ihr immer an meiner Seite wart. <3

Natürlich könnte ich auch auf die letzten Jahre zurückblicken und mir den Kopf darüber zerbrechen, was ich noch Alles hätte besser machen können. Doch warum? Ich bin aktuell absolut glücklich und zufrieden mit meinem Leben. Jede Entscheidung habe ich mit Bedacht und dem Wissen, welches ich zu diesem Zeitpunkt hatte getroffen. Nicht immer war es die richtige Entscheidung und doch haben mich auch die „falschen“ Entscheidungen weiter gebracht. Denn aus diesen lernt man und schöpft Erfahrungen. Also hab keine Angst Fehler zu machen, denn diese machen die besser und stärker.

Genieße jeden Augenblick deines Lebens und gehe den Weg, der sich für dich richtig anfühlt. Denk nicht negativ an die Vergangenheit und sieh was du falsch gemacht hast. Sondern betrachte den Weg, den du gegangen bist und der dich zu dem Menschen gemacht hat, der du bist.
SEI STOLZ AUF DICH UND DEIN LEBEN.

geschrieben am 29. Juli 2018